Schon so lange stand London auf meiner Travel-Bucketlist, vor allem nachdem die Warner Brothers Studios ihre Türen für alle Harry Potter-Fans dieser Welt (einschließlich meiner Wenigkeit!) öffneten. Es war also nur eine Frage der Zeit bis mich diese Metropole auch einmal zu Gesicht bekommen würde. Und so planten wir relativ spontan einen 3-tätigen Besuch im Jänner ein. Hauptgrund für diese Reise - muss ich zugeben - war einfach Harry Potter. Es ist ein Kindheitstraum, der hier in Erfüllung ging aber mehr dazu (ganz viel mehr) später.
Marlin Waterloo Hotel
Wie immer zeige ich euch auch wo wir übernachtet haben, weil ich die Hotels, die wir buchen, eigentlich auch immer empfehlen kann - so wie dieses hier. Das Hotel Marlin Waterloo liegt im Stadtteil Lambeth, es ist sehr ruhig dort aber trotzdem sind es nur rund 5 Minuten Gehzeit zu den berühmten Wahrzeichen Big Ben, dem London Eye und der Westminster Bridge.
Es befindet sich eine U-Bahnstation fast gegenüber des Hotels, nämlich Lambeth North und zur großen Waterloo Station sind es ungefähr fünf Gehminuten. Gleich neben dem Hotel gibt es zwei Einkaufsmöglichkeiten und einen Pret A Manger.
Unser Zimmer lag in einem der höheren Stockwerke und bot uns einen richtig tollen Ausblick. Das Personal war sehr freundlich und die Zimmer waren schön eingerichtet, geräumig und es gab Bluetooth-Lautsprecher im Wohnbereich als auch im Badezimmer - ich liebe solche Kleinigkeiten einfach. Alles in allem hat uns das Hotel wirklich überzeugt und wir würden sofort wieder dort buchen.
Fortbewegung in London
David und ich sind sehr gerne zu Fuß unterwegs, wenn wir eine neue Stadt erkunden aber bei einem 3-tätigen Aufenthalt muss man auch mal auf andere Transportmittel zurückgreifen. Wir haben uns für die Oyster Card entschieden, die man mit einem gewissen Betrag aufladen kann und wo der Fahrpreis dann bei jeder Fahrt abgebucht wird. Man kann damit fast alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzen und es gibt ein maximales Tageslimit, das heißt ab einer gewissen Anzahl von Fahrten zahlt man dann auch nicht mehr als das Tageslimit.
Falls am Schluss Guthaben übrig bleibt, kann man sich das auszahlen lassen, wenn es unter 10 Pfund sind. Erhältlich ist die Oyster Card entweder online, bei Bahnhöfen oder Reiseinformationszentren vor Ort. Aufladen kann man die Karte auch ganz leicht jederzeit an einem Automaten.
Es ist eine der günstigsten Varianten und dennoch weitaus teurer als ich es bisher bei einem Städtetrip erlebt habe. Das was wir hier für 3 Tage für die öffentlichen Verkehrsmittel gezahlt haben, haben wir in New York für 7 Tage gezahlt - also wirklich kein Schnäppchen.
Tag 1
Spaziergang zu den Wahrzeichen Londons
Da wir morgens ankamen, hatten wir noch den ganzen Tag vor uns und einen Städtetrip beginne ich am liebsten mit einem Spaziergang direkt vom Hotel aus. Da wir das London Eye vom Zimmer aus sehen konnten, liefen wir gleich einmal in diese Richtung und beschlossen, uns treiben zu lassen. Da unser Hotel wirklich nur ein paar Gehminuten von der Westminster Bridge entfernt war, waren wir auch sofort mitten im Geschehen, überquerten die Brücke und konnten uns einen ersten Überblick verschaffen. Den Big Ben haben wir leider nicht zu Gesicht bekommen, dieser versteckt sich nämlich aufgrund von Bauarbeiten noch bis 2021 hinter einem Gerüst.
Weiter ging es dann Richtung Buckingham Palace den Birdcage Walk entlang und durch den wunderschönen St. James Park, der im Frühling bzw. Sommer sicher traumhaft aussieht.
Einige Minuten später teilten wir uns mit zahlreichen anderen Menschen den Platz zwischen dem Buckingham Palace und dem Victoria Memorial.
Mittlerweile war es schon Mittag und wir hatten natürlich Hunger. Da wir sowieso zum Hardrock Café wollten, aßen wir dort auch gleich etwas. Auf dem Weg dort hin musste ich wieder meine Kamera zücken, denn London ist wirklich hübsch und hat überraschend schöne Ecken zu entdecken.
Da die Kamera schon etwas schwer wurde und wir uns umziehen wollten, machten wir uns auf den Weg zurück zu unserem Hotel. Nach einer kurzen Verschnaufpause bemerkten wir, dass es schon dunkel war und somit fuhren wir zum berühmten Piccadilly Circus im Londoner West End. Es war natürlich sehr laut und sehr voll aber nicht allzu spektakulär, wie wir fanden, weshalb wir gemütlich durch die umliegenden Straßen schlenderten und in einige Läden schauten. Rund um den Piccadilly Circus herrscht Halligalli und es befinden sich dort zahlreiche Restaurants, Clubs, Bars und Shoppingmöglichkeiten - also richtig cool um abends ein bisschen durch die Straßen zu ziehen.
Food-Tipp "The Hercules"
Morgens als wir beim Hotel ankamen, sah ich auf der anderen Straßenseite eine richtig coole Tür, die mich ein bisschen an die Winkelgasse erinnerte. Wir gaben das Lokal in Google ein, weil es noch nicht geöffnet war und es sprach uns sofort an. Wir beschlossen deshalb am Abend gleich dorthin essen zu gehen und die berühmten Fish and Chips zu kosten. Ich habe schon öfter gehört, dass das berühmte Gericht gar nicht lecker sei und auch überbewertet wird.
Wir waren jedoch wirklich überrascht und es hat uns richtig gut geschmeckt. Das Lokal war auch gleichzeitig eine Art Pub mit einer richtig coolen Atmosphäre und einer großen Auswahl an Bier. Außerdem bestand die Kundschaft ausschließlich aus Einheimischen - was meines Erachtens immer ein gutes Zeichen ist. Falls ihr also Lust auf richtig gute Fish and Chips habt, ab zu "The Hercules" in der Kennington Road.
Tag 2
Warner Bros. Studio Tour London – The Making of Harry Potter
Wissenswertes:
- Am besten ist es, die Tickets so früh wie möglich zu kaufen und den Besuch einzuplanen, weil man Tickets für einen bestimmten Tag und Zeitraum kaufen muss und die auch immer schnell ausverkauft sind.
- Die Warner Bros. Studios befinden sich in der Nähe von Leavesden (Watford), was etwas außerhalb von London aber gut zu erreichen ist. Wir fuhren mit dem Zug von der Station Euston zu Watford Junction, wo ein Shuttle Bus alle paar Minuten direkt zu den Warner Bros. Studios fährt. Das Busticket kostet 3 Pfund (hin- und zurück) und man kann mittlerweile auch mit Karte zahlen. Die Fahrt dauert ca. 10 Minuten.
- Plant mindestens einen halben Tag und genug Zeit für die Hin- und Rückreise ein. Wir haben insgesamt über 4 Stunden dort verbracht.
- Die Tour ist nicht nur für Fans etwas, wie ich finde. Mein Freund hat alle Filme mit mir gesehen, und ist kein "Ultra-Fan", wie er mich immer bezeichnet und fand es aber richtig cool hinter die Kulissen zu blicken.
Ein Hauptgrund für diese Reise war ein Besuch in den Warner Bros. Studios, wo man die originalen Drehorte besucht, die für so viele Jahre das zweite Zuhause von Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson & Co waren und wo die Schauspieler sogar privat unterrichtet wurden, weil sie keine Zeit während den Dreharbeiten hatten, eine "normale" Schule zu besuchen.
Mich verbindet wirklich viel mit dem Harry Potter-Universum. Mein allererstes "richtiges" Buch bekam ich von meiner bereits verstorbenen Oma als ich ungefähr 8 Jahre alt war. Es war Harry Potter und der Stein der Weisen. Damit hat sie bei mir einen richtig großen Stein ins Rollen gebracht (Wortwitz beabsichtigt), denn ich bin bis heute ein absoluter Fan und habe seitdem alles verfolgt was mit Harry Potter zu tun hat und bin meiner Oma bis heute dankbar für dieses Geschenk.
Meine Lieblingsfigur war und ist bis heute - surprise, surprise - Hermine Granger, von der ich sogar einen Zauberstab besitze und Emma Watson bewundere ich immer noch. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich so klug und ehrgeizig sein wollte wie Hermine und selbstverständlich wollte ich genauso gut zaubern können. Nun ja, mit Letzterem hapert es noch ein bisschen...
An diesem Tag ging für mich also ein Traum in Erfüllung, denn seit es die Tour gibt war klar, dass ich da unbedingt hin muss.
Es ist eine ganz eigene Welt, man erfährt so viel Hintergrundwissen und ich habe anfangs wirklich fast weinen müssen, weil es so surreal war dort zu sein und die originalen Schauplätze zu betrachten. Ich möchte bewusst nicht detailliert über die Tour schreiben, um niemandem das Erlebnis zu nehmen.
Ich fühlte mich sofort in meine Kindheit zurückversetzt, als die Tour begann und möchte nun einfach die Bilder für sich sprechen lassen.
"Whether you come back by page or by the big screen, Hogwarts will always be there to welcome you home." - J.K. Rowling
Covent Garden
Nach der Tour war es schon relativ spät und somit langsam Zeit für Abendessen. Uns verschlug es deshalb nach Covent Garden im West End, einem Theater- und Unterhaltungsviertel in London mit historischem Charme und einer autofreien Piazza mit schönen Läden und Restaurants. Wir besuchten auch die Hallen des Covent Garden Market, wo viele kleine Geschäfte und Foodspots zu finden sind. Alles war schön beleuchtet, auf den Straßen sangen Straßenmusiker und ich fand das Viertel wirklich richtig schön zum Herumschlendern.
Tag 3
London von oben #1 - Sky Garden
Gleich morgens machten wir uns auf den Weg, um London auch einmal von oben zu sehen. Natürlich denken da viele an das London Eye, aber das ist ziemlich teuer und man schaut durch Glas.
Sky Garden ist der höchste Indoor-Garten der Stadt, ein toller Aussichtspunkt und noch dazu auch gratis. Man muss sich online lediglich ein Ticket sichern - vergesst das nicht bei eurer Reiseplanung.
Ich habe so etwas dergleichen noch nie gesehen: Ein Garten, der innerhalb eines Wolkenkratzers liegt und einem einen wahnsinnig tollen Ausblick über London bietet. Oben befindet sich auch ein Restaurant und ein Café und die Terrasse ist frei zugänglich - dort kann man dann auch ohne nervige Glasscheibe Fotos machen. Richtig cool und das noch kostenlos.
Notting Hill
Bei einem Besuch in London darf der Stadtteil Notting Hill meines Erachtens nicht fehlen. Es ist ein malerisches Viertel mit schönen Straßen samt gepflegten, bunten Häusern und hippen Läden. Durch den Stadtteil zieht sich die berühmte Portobello Road, bei dem samstags immer ein Antiquitäten-Markt stattfindet aber auch in den anderen umliegenden Straßen sind überall richtig schöne Läden, die zum Shoppen verleiten.
Drehorte vom Film "Notting Hill"
Da ich ein Filmfreak bin und das schon seit ich ein kleines Kind bin, lies ich es mir natürlich nicht nehmen auch die originalen Drehorte des legendären Films "Notting Hill" aus dem Jahr 1999 mit Julia Roberts und Hugh Grant in den Hauptrollen zu besuchen. Lustigerweise spielte es am Vorabend genau diesen Film im Fernsehen und ich schaute ihn mir bis spät in die Nacht an. Auch diesen Film verbinde ich mit meiner Oma, sie mochte Julia Roberts sehr gerne und ich habe mir immer alle Filme mit ihr in der Hauptrolle mit meiner Oma angesehen.
Die berühmte blaue Tür, die gar nicht mehr so blau ist, und hinter der William Thacker mit seinem chaotischen Mitbewohner Spike lebt, befindet sich in 280 Westbourne Road. Vor Filmstart wohnte in diesem Gebäude noch der berühmte Drehbuchautor Richard Curtis und die nachfolgenden Eigentümer tauschten die blaue Tür aufgrund des Besucheransturms durch eine graue Tür aus. Mittlerweile ist sie aber wieder blau.
Weiter ging es nur ein paar Meter in den Notting Hill Bookshop, der als Vorlage für den Travel Bookshop diente, in dem William Thacker alias Hugh Grant Reiseführer verkaufte und in dem er zum ersten Mal Anna Scott begegnet.
Leadenhall Market
Weiter ging es zu einem weiteren Drehort - diesmal wieder von Harry Potter. Der Leadenhall Market ist ein überdachter Markt in der City of London mit einigen Boutiquen, Restaurants und Pubs und diente für die Dreharbeiten der Winkelgasse. Auch die Tür zum tropfenden Kessel in der Bull`s Head Passage (im realen Leben die Tür eines jetzigen Optikers) findet man dort. Der Markt wird derzeit umgebaut, deswegen konnten wir ihn nicht in seiner ganzen Pracht bewundern, aber es ist wirklich eine magische Atmosphäre dort und es kam mir sofort bekannt vor.
London von oben #2 - The Garden at 120
Als wir durch die Straßen in der City of London schlenderten, kamen wir zu einer Art Eingang, bei der es auch eine Taschenkontrolle gab, aber niemand anstand. Eine Dame, die zum Team gehörte, sprach uns an als wir uns fragend umsahen und erklärte uns, dass dies der Eingang zu einem Aussichtspunkt war und wir gerne kostenlos hinauffahren könnten. Spontan wie wir sind, nahmen wir die Einladung dankend an und fuhren mit einem Aufzug hinauf.
Und das zeigte mir wieder einmal: spontan und unerwartet passieren einfach die besten Dinge. Uns erwartete ein nagelneues Rooftop mit atemberaubendem Ausblick über die Stadt. Es hat erst 2019 eröffnet und war offensichtlich noch ein Geheimtipp, denn wir waren fast komplett alleine eine halbe Stunde da oben - und das auch gratis. Einfach mega.
Und das war auch schon das Ende unseres 3-tätigen Aufenthalts in der englischen Metropole. London hat mir richtig gut gefallen, es ist einfach schön mit seinen Backstein-Häusern, süßen kleinen Läden und schönen Straßen. Im Vergleich zu New York muss ich sagen, dass mir London recht ruhig und geordnet vorkam. Alles geht etwas gesitteter zu und die Menschen sind entspannt. Alles in allem hat es mir hier sehr gut gefallen und erst vor einigen Tagen, habe ich beschlossen, im Juli wieder hinzufliegen - diesmal für ein Konzert von Taylor Swift - meine Vorfreude ist immens.
Ich hoffe euch hat der Beitrag gefallen und ihr konntet ein paar Eindrücke von der Stadt gewinnen.
Eure
Sarah
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